Duschen und Gewitter

Viele Menschen fragen sich: Darf man bei Gewitter duschen? Stimmt es, dass dabei der Blitz einschlagen kann? Diesem Mythos gehen wird bei diesem Artikel auf den Grund.

Der Blitz

An einem Gewitter ist stets der Blitz das Gefährlichste und tatsächlich sterben in Deutschland jedes Jahr Menschen durch Blitzeinwirkung. Aber geschieht das tatsächlich in der eigenen Dusche?

Zum Blitz: Auf der Erde gibt es pro Tag ca. 9 Mio. Blitze und 2000 Gewitter, in Deutschland hauptsächlich zum Frühjahr und Sommer. Strömen warme, feuchte Luftmassen zusammen und steigen auf, bilden sich Gewitter. Günstige Außenbedingungen und ein enormer Spannungsunterschied zwischen oberen und unteren Wolken führen anschließend zur Funkenentladung. Die Spannung kann mehrere 100 Millionen Volt betragen und entlädt sich als Blitz, weil die Isolierung der Luft zusammenbricht. Dabei findet zunächst eine Vorentladung statt, während anschließend eine Hauptentladung vom Boden aus auftritt.

Darf man bei Gewitter duschen und baden?

Grundsätzlich stimmt es, dass es hoch gefährlich ist, sich während eines Gewitters im Wasser aufzuhalten – wer also einen Pool besitzt, sollte bei einem anziehenden Gewitter diesen schnellstmöglich verlassen. Aber selbst im Haus kann Gefahr drohen, wenn aus Metall bestehende Wasserleitungen nicht richtig am Potenzialausgleich angeschlossen sind. Das kann besonders bei älteren Häusern der Fall sein, dann kann eine Dusche, ein Bad oder selbst das Aufdrehen des Wasserhahns gefährlich werden. Moderne Häuser besitzen in der Regel Rohre aus Kunststoff und eine Blitzschutzanalge, die auch den inneren Blitzschutz und damit Wasserrohre, Telefon- und Stromkabel sowie das Gasnetz beinhaltet. Als äußerer Blitzschutz wird der Blitzableiter bezeichnet, der durch Metalldrähte die Ladung des Blitzes in den Erdboden ableitet.

Der Potenzialausgleich

Ein Potenzialausgleich ist gegeben, wenn alle Leitungssysteme miteinander verbunden und geerdet sind. Darüber hinaus wird beim inneren Blitzschutz das Stromnetz gegen Überspannung gesichert, damit elektronische Geräte im Haushalt nicht gefährdet sind. Weist ein Gebäude keinen Blitzschutz auf und es befinden sich überirdische Wasserleitungen in der Nähe, kann das Wasser Strom aufnehmen und über die metallenen Leitungen bis zu Duschkopf und Badewanne weitergetragen werden. Unterirdische Rohre bergen keine Gefahr, denn sie sind geerdet und der Strom kann in die Erde abgeleitet werden. Völlig sicher ist man bei einem Gewitter übrigens in einem Faradayschen Käfig, solch einen geschlossenen Käfig aus Metallstäben stellt z. B. das Auto dar und ist damit bei einem Gewitter ein sehr sicherer Zufluchtsort.


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